Fahrtbericht: Ahr Rotwein Klassik 19.09.2020 Text: Frank Kutsch
Der Wecker klingelte schon relativ früh, da wir gegen 8.30 Uhr in Bad Neuenahr sein wollten und die 100 km noch zurücklegen mussten. Nach einem Stündchen Autobahnfahrt kamen wir auf dem wunderschönen Gelände an. Das Wetter war einfach nur traumhaft und die Palmen im Kurpark runden das Bild ab. Die vielen Oldtimer hier in dieser Kulisse zu sehen war einfach ein Erlebnis, allein deshalb lohnte der Besuch schon.
Wir erhielten bei der Einfahrt aufs Gelände unsere Unterlagen und rüsteten den Wagen mit Schildern und Aufklebern aus. Dann gings zum Frühstück. Nach den Coronaregeln wurden die Teller von fleißigen Helfern nach unseren Wünschen bestückt, leckeren Kaffee gabs auch noch dazu, was will man mehr.
Nach der kurzen Fahrerbesprechung starteten die Fahrzeuge im 30 Sek. Rhythmus. War schon ein tolles Gefühl mit der Ansage des 1. Vorsitzenden durch das Rallyetor unten den Blicken der zahlreichen Zuschauer zu fahren.
Das Bordbuch bestand aus Karten, auf denen der Weg eingezeichnet war, easy – dachten wir zuerst.
Die Suchbilder verteilten sich auf 4 Blätter, die nach Vorgabe abgefahren werden mussten. Bei der Ausfahrt aus dem Park zeigte uns ein Helfer ein Einmachglas mit 7 Muttern und einem Schild „Wie viele Schrauben sind im Glas?“. Ich fing an zu zählen und mein Sohn und Beifahrer sagte nur „NULL!“ in Richtung Helfer und schaute mich ungläubig an. Ich wäre tatsächlich auf diese Falle – wie viele andere auch – reingefallen. Da ist er wieder, der Leitsatz „DER BEIFAHRER HAT IMMER RECHT!“, na ja…meistens jedenfalls 😉.
Dann ging es aus Bad Neuenahr raus und wir fuhren am Rhein entlang zu einer Fähre. Da muss ich den Sportleiter echt mal loben, eine super Idee. Und den Mut zu haben, an einem Samstagmorgen mehr als 120 Autos bei einer Rallye zu fähren und das auch noch mit einer vorgegebenen Fahrzeit – das hätten nicht viele riskiert. Hat aber super geklappt und riesen Spaß gemacht.
Dann wurde es knifflig: Wir fuhren von der Fähre auf einen Kreisverkehr zu, in dem mittig ein Boot zu sehen war. Dies war eines unserer Suchbilder. Der Fahrerbrief gab aber klar vor: „Bilder finden Sie nur rechts auf der Suchstrecke“ – was nun tun? Zudem sah man auch schon das nächste Suchbild, also parken und diskutieren. Auch hier sagte mir Tim „Wir schreiben es nicht, es steht nicht rechts“. Da ich bei der Ausfahrt – ich sage nur „Schrauben“ – bereits falsch lag, schlug ich vor, den Sportleiter zu kontaktieren. Nach diesem Telefonat waren wir uns sicher, dass es sich hier um eine negative Kontrolle hielt. Auf dem weiteren Weg wurde uns klar, dass nicht immer alle Suchbilder auf der Strecke vorhanden waren, auch das war für uns neu. Nach 100 km war Mittagspause und wir wurden in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach empfangen. Es gab belegte Brötchen und Kuchen. Auch hier war wieder alles toll organisiert. EIN DICKES LOB AN ALLE HELFER, alle waren superfreundlich und immer hilfsbereit.
Nach der vorgegebenen Mindestpause von 30 Min. gings dann weiter. Abstandsprüfung bei der Ausfahrt. Wer meine Berichte öfter liest, weiß, dass wir auch diese mal wieder vergeigt haben, 40 cm daneben. Haben wir doch tatsächlich am Vortag noch geübt – mussten aber diesmal nach vorne weg fahren ohne irgendeinen Anhaltspunkt zu haben. Egal – WEITER!
Auf der Rückfahrt gabs keine Bordkarte mehr, alle noch anfallenden Prüfungen würden von den Helfern direkt aufgenommen. Dazu muss man sagen, dass nun keine Prüfung mehr kam, was aber nicht schlimm war. Die Strecke zurück ging dann vorbei am „Deutschen Eck“ in Koblenz und ein ganzes Stück entlang der Mosel. Bei diesem sonnigen tollem Wetter einfach nur ein Erlebnis. Wir vermissten auch das Bildersuchen nicht. Nach knapp 200 km wieder in Bad Neuenahr angekommen, stellten wir fest, dass wir die Mittagspause doch nicht hätten um 10 Min verlängern sollen. Die Fahrzeit war echt sportlich bemessen. Dazu muss man erwähnen, dass wir, wie viele viele andere uns einmal mächtig verfahren haben, und ein längeres Stück retour fahren mussten. Wir kamen zurück in den Kurpark, wo Bad Neuenahr nun wach und der Park von Besuchern und Oldtimerbegeisterten gefüllt war.
Es ging zum Abendessen, welches auch sehr gut war und auch hier waren die fleißigen Helfer mal wieder gefragt. Die auf 18 Uhr angesetzt Siegerehrung ging dann ein Stündchen später los, aber da sind wir ja nun wirklich andere Wartezeiten gewohnt 😉.
In der Musterlösung tauchte doch tatsächlich das Suchbild des anfangs im Bericht erwähnten Kreisverkehrs auf – jetzt waren wir echt erstaunt. Alle Teilnehmer an den Tischen rechts und links hatten dieses Bild nicht aufgeschrieben. Also ab zum Sportleiter…. Nach längeren Diskussionen zwischen dem Sportleiter und auch noch anderen Teilnehmern wurde die OK neutralisiert. Jedenfalls wurden unsere Tischnachbarn Gesamt-2. Irgendwie sitzt tatsächlich immer eines der ersten 3 Teams bei uns am Tisch ;-).
Leider wurden nur die Plätze von 1 bis 24 durchgegeben. Heute, 2 Tage später wissen wir, dass wir Platz 40 von 93 Startern bei den Touristen belegt haben. Trotzdem sind wir echt zufrieden und werden auf alle Fälle nächstes Jahr wieder mit dabei sein und freuen uns jetzt schon, Hermann-Josef Doll und sein Team wieder begrüßen zu dürfen. Auch weitere Fahrerteams unseres Clubs OC Stolberg werden versuchen, nächstes Jahr teilzunehmen, um eine bessere Platzierung als dieses Jahr einzufahren. Es war eine tolle Fahrt mit netten Teilnehmern und einer spitzen Organisation. Die Streckenführung war echt super – eine tolle Landschaft. VIELEN DANK für diese tolle Fahrt.