Fahrtbericht Grenzland Klassik 17.10.2021 Text: Frank Kutsch
Heute wartete eine ganz neue Erfahrung auf uns: Die Grenzland Klassik des Rheydter Club für Motorsport - kurz RCM - stand an. Sie ist bekannt für viele Zeitprüfungen. Als der Wecker klingelte erblicke ich das angefrorene Auto meines Sohnes vor unserer Haustür - ein Zeichen, dass der Tag mit fast wolkenlosem Himmel beginnen sollte. Wie mittlerweile schon zum Ritual geworden, gings zum Bäcker, wo wir unsere Vereinskameraden Richard und Markus trafen. Lecker Kaffee, noch ein Teilchen und dann ging‘s in Richtung MG.
Noch schnell tanken und der erste Schock des Tages ließ nicht lange auf sich warten. Nach dem Bezahlen sah ich unter unserem Auto eine Pfütze - oweia. Bei genauerem Hinsehen tropfte das Benzin doch schon heftig auf den Boden. Bindemittel drauf und überlegen, ob ein Start heute überhaupt noch drin war. Nach einigen Minuten hörte es auf, und wir entschieden uns zu starten. Den Fehler müssen wir dann wohl im Winter suchen, da dies auch unsere letzte Fahrt im Jahr mit dem 944 ist.
Auf dem Rittergut „Wildenrath“ angekommen war schon reges Treiben vorhanden. Viele Teilnehmer waren schon dabei ihre Fahrzeuge auszurüsten und das Roadbook zu studieren. Nach der Coronakontrolle gings zur Papierabnahme. Tolle hochwertige Unterlagen, Rallyeschild, Fahrzeug- und 2 Erinnerungsaufkleber fanden sich in der Starttüte.
Sohnemann rüstete das Auto aus und ich sah mir schon mal das Roadbook an. Die Kartenaufgaben waren OK, es waren keine Gemeinheiten zu erkennen 😉. Der Fahrtleiter meinte es gut mit uns. Zeitprüfungen waren es 8, darauf wurden wir schon vorbereitet. Na, dann sind wir mal gespannt, wo wir heute landen werden. Ein Plätzchen ist vielleicht noch in der Wertung der ECC - Meisterschaft drin - DAS war das Ziel heute.
Das reichhaltige Frühstücksbuffet wurde natürlich noch aufgesucht und die Teilnehmer an den Tischen waren in den Fahrtunterlagen vertieft.
Es ging los zum Vorstart und dann auf die Fahrt. Nach ein paar Kilometern stand schon die erste Sollzeitprüfung an. Obwohl die Strecke schon fast abgefahren war, sah ich immer noch keine Zielflagge - dann kam sie: SOFORT nach dem Abbiegen in eine Seitenstraße stand sie und es war nicht einfach die noch restliche Zeit abzufahren. Hat aber geklappt, mit 0,6 FP sind wir zufrieden.
Die Baumaffen waren super zu erkennen und die aufzuschreibenden Weilerschilder waren auch sehr gut sichtbar. Dann stand eine Prüfung an, in der vorgegebene Chinesen nach einer bestimmten Reihenfolge abgefahren werden mussten. Natürlich war Chinese 8 gespiegelt, musste aber nicht gefahren werden. In der Überschrift der Aufgabe war noch eine Sollzeit vorgegeben. Nach Abfahren des 5. von 10 Chinesen sah ich das Ziel der Zeitprüfung, es waren noch 65 Sekunden Zeit übrig. Ich fuhr an die Seite und wollte die Vorzeit abwarten. Mein Sohn sagte mir, dass wir noch 5 Chinesen fahren müssen und das Ziel mit Sicherheit 2 x durchfahren wird, und die Zeitnahme nun wahrscheinlich noch nicht stattfindet - also durch und weiter. Hier war er wieder: DER PUNKT, an dem man erkennt, dass man noch viel lernen muss. In unserem Fall das RICHTIGE Lesen. Wir hatten uns beide darauf verlassen, dass man die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit abarbeiten muss und nicht - wie es richtig war - nur eine bestimmte Strecke IN der Prüfung. Zack 10 Fehlerpunkte. Wir waren nicht allein: genau die Hälfte der Teilnehmer hatte hier ebenfalls die volle Fehlerpunktzahl.
Dann gings zur Mittagspause zum Indemann, es gab Kaffee und Kuchen. Wir bekamen eine neue Startzeit und hatten ca. 1 ½ Std. Zeit zum Quatschen mit den anderen Teilnehmern und Vereinskameraden, die uns aufgrund der Nähe besucht haben.
Auf der 2. Etappe mussten wir keine Weilerschilder mehr aufschreiben und hatten noch 4 Zeitprüfungen vor uns. Nach ca. 2 Std. stand noch eine Sonderprüfung an: Helfer übergaben uns eine Kartenaufgabe, die anhand von Suchbildern kontrolliert wurde. Lustigerweise standen wir bei einem Suchbild vor dem ehemaligen Firmensitz der Firma „RingPolice“ von Jan Erik Slooten, den wir schon seit Jahren bei seinen Rennen in der GT-Klasse in unserer Umgebung begleiten.
Danach ging‘s Richtung Ziel, wo wir vom Team des RCM begrüßt wurden. Das Restaurant war geöffnet und so konnten wir vor der Heimfahrt noch ein Getränk zu uns nehmen und noch mit den ein- oder anderen Teilnehmern über die Fahrt reden. Die abfotografierten Bordkarten wurden verglichen und waren OK - das ließ hoffen, wenn bloß diese blöden 10 FP der Zeitprüfung nicht gewesen wären.
Eine Siegerehrung fand leider nicht vor Ort statt und so mussten wir auf die Ergebnisse im Netz warten. Sie wurden pünktlich veröffentlicht und wir freuten uns über einen 6. Gesamtplatz und den 3. in unserer Klasse. Unser Ziel, in der ECC-Meisterschaft noch ein Plätzchen vorzurücken wurde erreicht. Wir landen bei unserer ersten Teilnahme in den Top 10, das ist schon eine tolle Sache für uns, damit hätten wir nicht gerechnet. Umso mehr freuen wir uns nun auf die Meisterfeier im November.
Uns bleibt die Fahrt des RCM als tourensportliche Ausfahrt mit einer rundum gelungenen Organisation im Gedächtnis. Eine Fahrt, die auf jeden Fall in jeden Kalender gehört.
DANKE AN DAS TEAM FÜR DIESEN GROSSARTIGEN TAG !